Die vom Verband Rheinischer Museen in Kooperation mit der Thomas-Morus-Akademie Bensberg organisierte und von dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel eröffnete ganztägige Veranstaltung steht unter der Überschrift „Kulturort, Bildungszentrum, Forschungsstätte … Anforderungen an ein Museum heute“. 80 Kolleginnen und Kollegen aus den Museen im Rheinland diskutieren mit eingeladenen Fachreferenten über die vielfältigen Erwartungen, mit denen Museen heute konfrontiert sind.
Denn Museen sehen sich heute vielfältigen Anforderungen ausgesetzt. Erwartet wird, dass sie nach vorne denken, neue Wege gehen, Emotionen wecken, partizipativ und inklusiv sind, sich vernetzen und Plattformen bilden. Museen sollen Kulturorte, Bildungszentren, Forschungsstätten und vieles andere sein. Das alles im Rahmen der klassischen Museumsstandards Sammeln, Bewahren, Forschen und Dokumentieren, Ausstellen und Vermitteln.
Jedoch können diese Kernaufgaben heute wegen fehlenden Personals und mangelnden Finanzmittel oft nicht mehr erfüllt werden oder sind mit neuen Aufgaben verknüpft, die weitere Herausforderungen nach sich ziehen. Wie können Sammlungen im Zeitalter der Digitalisierung ohne ausreichendes Personal bewahrt werden? Wie können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Museen forschen, wenn die Zeit durch ausufernde Verwaltungstätigkeiten oder mühsames Einwerben von Drittmitteln zu sehr in Anspruch genommen wird? Wie werden moderne, digital vermittelte Ausstellungen konzipiert, immer die von der Politik geforderte Anzahl der Besucher im Blick, und wie kann dennoch der edukative Auftrag erfüllt werden? Helfen Qualitätsstandards bei der Sicherung des grundlegenden Museumsauftrags?
Der XVI. Rheinische Museumstag widmet sich dieser Thematik mit Fachbeiträgen und der Fachexpertise aus Museen. So berichtet Anne-Katrin Race (Museumsverband Niedersachsen, Hannover) von den Erfahrungen mit dem Museumsgütesiegel in Niedersachsen, Dr. Gert Fischer (Kulturdezernent der Stadt Mönchengladbach) diskutiert über Museen im Spannungsfeld öffentlicher Erwartungen und sich verändernden Rahmenbedingungen und Prof. Dr. Holger Simon (Geschäftsführer der Pausanio Akademie, Köln) erörtert Fragen der digitalen Transformation in den Museen. Praktische Beispiele aus der Museumsarbeit steuern Dirk Zache (Direktor des LWL-Industriemuseum – Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur, Dortmund) zu Museen als Forum und Michael Kamp (Leiter des LVR-Freilichtmuseum Lindlar) zu Museen als Bildungseinrichtung bei. Zum Themengebiet Forschung im Museum spricht der Direktor des Goethe-Museums Prof. Dr. Christof Wingertszahn.
Der jährlich stattfindende Rheinische Museumstag, der nach 2008 schon zum zweiten Mal im Düsseldorfer Goethe-Museum durchgeführt wird, greift Themen auf, die von aktuellem kultur- und museumspolitischem Interesse sind und die zur gesellschaftlichen Relevanz der Museen im Rheinland beitragen und sie abbilden.
xvi._rheinischer_museumstag_2019_einladung_und_programm.pdf
Kontakt
Regine Zeller M.A. Verband Rheinischer Museen e. V. | Telefon 0211 – 89 96269 |
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