„Eigentlich ein Hund, dieser Goethe!“ Gottfried Benn und Goethe

Eintritt frei

Für Gottfried Benn ist Goethe der „olympische Urgroßvater“: Das „Olympische“ zeigt die fast unüberbrückbare Distanz an, der „Urgroßvater“ verweist immerhin auf eine entfernte Verwandtschaft. Immer wieder nähert Benn sich der Reizfigur Goethe an, nicht als Philologe oder Historiker, auch nicht als Naturwissenschaftler, obwohl er im Goethe-Jahr 1932 seinen berühmten Aufsatz „Goethe und die Naturwissenschaften“ veröffentlichte, sondern als „Erleber“ (wie er es selbst nennt), als engagierter, teilweise erzürnter, teilweise verehrender Leser. Die Ambivalenz dieses Verhältnisses zeigt sich auch in seiner eigenen Lyrik, die sich Goethes Gedichten oft als Prätext bedient.

Foto: Fritz Eschen, 1956