08.06.2022, Mittwoch, 19:00 Uhr
Lesung im Goethe-Museum

Eintritt frei

Goethes Verhältnis zur Musik – nichts kapiert und alles verstanden

Goethe mochte Schubert nicht? Er ließ sich von Musikfreund Zelter zu viel sagen? Manch lang gehegte Überzeugung hat Dietlinde Küpper in ihrem sehr lebendig und anschaulich geschriebenen Buch akribisch widerlegt. Neben den vielen verschiedenen Künsten und Wissenschaften, mit denen Goethe sich eingehend beschäftigt hat, bleibt das Thema „Musik“ eher ein Seitenthema – der Dichter bezeichnete sich selbst sogar als „gehörlos“. Trotzdem: Als alter Mann kannte sich Goethe mit Musik umfassend aus und blickte oft weiter als manche Kollegen vom Fach. So plante er eine umfassende „Tonlehre“, von der noch eine ausführliche Skizze erhalten ist. Was die Entstehung der Molltonart betrifft, beharrte er gegen die damalige verbreitete Meinung auf seinem ganz eigenen Standpunkt, der erst vor wenigen Jahren sogar wissenschaftlich untermauert werden konnte. Für gute Musik besaß Goethe geradezu einen Instinkt, so reagierte er – der düstere Klänge eigentlich gar nicht mochte – auf Beethovens „Fünfte“ mit Staunen und Erschütterung, wie sein junger Freund Felix Mendelssohn Bartholdy uns überliefert hat.

 


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