Eintritt 25 EUR
Der finnische Jazz-Pianist Iiro Rantala ist ein „Naturereignis an den Tasten“ (Jazz thing), ein Alleskönner, der am Piano keine Grenzen kennt. Lange Zeit war sein Name vor allem mit dem Trio Töykeät verbunden, einem der wildesten, witzigsten und visionärsten Klaviertrios der internationalen Jazz-Szene: Da lotete der Pianist alle Möglichkeiten dieser klassischen Besetzung aus, mal als energiegeladener Tastenlöwe, mal als feinfühliger Romantiker, dann wieder als burlesker Spaßvogel. Sein Spiel sprengte zwar alle Stile und war ebenso kompromisslos wie unterhaltsam, doch wurde es stets von einem magischen Dreieck ausbalanciert: grenzenlose Technik, Witz und untrüglicher Geschmack. Qualitäten, die sich Rantala bewahrt hat, nachdem er 2006 nach 18 Jahren das Trio auflöste, um sich auf seine Solokarriere zu konzentrieren.
Diese kam 2011 in Schwung mit dem Album „Lost Heroes“, auf dem der Finne seinen musikalischen Helden mit Eigenkompositionen Tribut zollt, von Jean Sibelius über Esbjörn Svensson bis hin zu Luciano Pavarotti. Die Einspielung wurde als eine der besten Piano-Soloaufnahmen der letzten Jahre begeistert gefeiert. Die FAZ attestierte „Intelligenz, Humor, viel Sentiment, unvorhersehbare Ideen und feinstes Piano-Handwerk“, die Süddeutsche Zeitung sprach von einem „Meisterstück“, und die Deutsche Schallplattenkritik kürte die CD zum Jazzalbum des Jahres.
Nach anderthalb Jahrzehnten kehrt Iiro Rantala jetzt zu seinen Trio-Wurzeln zurück. Als Mitmusiker stehen ihm dabei zwei kongeniale Improvisateure und Partner zur Seite – zum einen der britische Bassist Conor Chaplin, seines Zeichens Mitglied der für den Mercury Prize nominierten Band Dinosaur; zum anderen der schwedisch-norwegische Drummer Anton Eger – eine der schillerndsten Schlagzeuger-Persönlichkeiten der europäischen Jazzszene. Wohin die musikalische Reise mit dem HEL Trio genau gehen wird, verrät er bislang nicht. Wer Rantala, den klassisch geschulten Meisterpianisten mit dem Schalk im Nacken aber kennt, weiß, dass man von ihm Virtuosität mit eingängiger und nachvollziehbarer Melodik, E-Musik ganz ohne heiligen Ernst und mit jeder Menge überraschender Wendungen erwarten darf. Kurzweilige und mitreißende Performances zwischen Klassik und Jazz, feurig wie die Hölle (vielleicht deshalb der Name des Trios!) und mit jeder Menge Humor dargeboten, sind garantiert.
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