Eintritt frei
Der Briefwechsel zwischen Achim von Arnim und Bettine Brentano, später verheiratete von Arnim, gehört zu den schönsten Briefzeugnissen der deutschen Literatur. Er umspannt hochfliegende romantische Träume genauso wie Alltagssorgen. Ein preußischer Schriftsteller und vielfältiger Publizist korrespondiert mit einer genialischen Frakkfurter Kaufmannstochter, es kommt zur Verlobung, dann 1811 zur Heirat und zu einer modern anmutenden Ehe. Während der Poet aus finanziellen Gründen seine Güter im Ländchen Bärwalde bei Jüterbog bewirtschaften muss, erzieht seine Frau die gemeinsamen Kinder in Berlin und nimmt am großstädtischen Salonleben teil.
Den Briefwechsel gab es bisher in einer Leseausgabe, die aber viele sozialgeschichtlich bedeutsame Alltagsmomente wegließ. Die renommierte Romantikforscherin Dr. Renate Moering, früher Leiterin der Handschriftenabteilung des Freien Deutschen Hochstifts in Frankfurt am Main, hat erstmals die Briefe des Paars historisch-kritisch herausgegeben und erläutert. Eine Fülle von Zeitgenossen ist in den Briefen genannt, Musik und Architektur beschäftigten Arnim wie Bettine, - neben der Dichtung: Goethe war beiden dafür ein erhoffter Dialogpartner. Im Zentrum des Ehelebens standen die Kinder, für die Arnim als moderner Landwirt auf Repräsentation verzichtete.
Achim von Arnim – Bettine Brentano verh. von Arnim: Briefwechsel. Hrsg. von Renate Moering.
Wiesbaden: Reichert Verlag 2018. 1512 Seiten, farbige Abbildungen. Leinen. 98 €.
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