27.02.2020, Donnerstag, 19:00 Uhr
Buchvorstellung mit Musik

Eintritt frei

Die Mitautoren Regine Zeller, Cornelis Witthoefft und Bernd Kortländer lesen Auszüge aus Johann Friedrich Reichardts journalistischen Werken und Rezensionen sowie Textpassagen aus dem vorgestellten Band.

 

Cornelis Witthoefft spielt auf dem Hammerflügel Kompositionen von Johann Friedrich Reichardt (1752-1814), Georg Anton Benda (1722-1795), Joseph Haydn (1732-1809), Christian Gottlob Neefe (1748-1798), Johann Abraham Schulz (1747-1800) und Daniel Gottlob Türk (1750-1813).
 

Johann Friedrich Reichardt (1752–1814), langjähriger Ansprechpartner Johann Wolfgang Goethes und Friedrich Schillers, gehörte zu den politisch hell-hörigen, stets unruhigen und experimentierfreudigen Komponisten, Musik-schriftstellern und Kulturorganisatoren. In Zeiten tiefgreifender gesellschaft-licher Umbrüche stritt er für ein aufgeklärt bürgerliches Musikverständnis. Seine Zeitgenossen schildern ihn als eine rastlos tätige, von Reiselust und Erlebnisdrang getriebene Persönlichkeit. Ludwig Tieck, der in den frühen 1790er Jahren zu den Gästen im Berliner Haus des Hofkapellmeisters am Preußischen Hof gehörte, befürchtete, dass seine Kräfte durch die »unruhige Vielthätigkeit zersplittert« würden. Reichardt hatte nicht nur das Amt des Hofkapellmeisters inne und hinterließ ein umfangreiches musikalisches Œuvre, sondern wirkte, angeregt durch seine Reisen in die musikalischen Zentren Paris, London oder Wien, auch als kritischer Reiseschriftsteller, Musikpublizist und gefürchteter Rezensent.

Gegenstand des vorliegenden Sammelbandes sind die von ihm herausgege-benen Vertrauten Briefe, Journale, Magazine, Zeitungen und Monatsschriften (z.B. Musikalisches Kunstmagazin [1782 und 1791], Studien für Tonkünstler und Musikfreunde [1792], Berlinische Musikalische Zeitung [1805/06]) wie auch sei-ne Rezensionen, etwa für die Allgemeine deutsche Bibliothek Friedrich Nicolais, in denen er mit spitzer Feder anklagte, berichtete und kommentierte.

In 13 Beiträgen werden Reichardts Aktivitäten als einer der frühen Musikjour-nalisten ausgelotet, damit kann eine Lücke in der Forschung zu Reichardt und seiner Zeit geschlossen werden. Diskutiert werden seine Zeitzeugenberichte, seine »Zergliederungen« musikalischer Werke und seine ästhetischen und kulturpolitischen Positionierungen.


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